Mehr Lebensenergie durch natürlichen Flow!
Unterwegs auf der Wiesent in der Fränkischen Schweiz.
Nach einem gemütlichen, ausgedehnten Frühstück mit tiefgründigen Gesprächen machten wir uns heute auf den Weg zur Kanufahrt auf der Wiesent. Wir, das sind vier Frauen, die wir uns gefunden haben, weil ich vor drei Jahren einen „schamanischen“ Frauenkreis gegründet habe. Inzwischen hat sich dieser Kreis zu einer Gruppe gewandelt, die sich gegenseitig gut tut, unterstützt, berät und bewegende, oft intime Themen bespricht. Meine Rolle darin ist oftmals eine, in welcher ich Energie halte, Impulse gebe, Themen anspreche.
Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal unseren „Tribe“ in die fränkische Schweiz unternommen. Statt eines Wochenendes haben wir fünf Tage gewählt. Auch drei Kinder sind mit an Board.
Das Lager war gleich aufgebaut auf dem Campingplatz in Rothenbühl von Herrn Bieger (unbezahlte Werbung). Ein idealer Campingplatz, wenn einfache Verhältnisse genau das Richtige sind. Alles da und die Plätze sind geräumig. Auch am Wochenende sitzt man hier nicht Zeltwand an Zeltwand aufeinander.
Wir Mädels sind ein eingespieltes Team, was den Aufbau unseres kleinen Dorfes angeht. Jede von uns ist viel und häufig „lagernd“ unterwegs und kann sich eigenständig und komplett selbst versorgen. Das ist uns ziemlich wichtig, weil es eine jede schätzt, dass wir einzeln autark sein können. Darum funktioniert es jetzt auch in dieser Konstellation miteinander umso besser. Keine lehnt sich an der anderen an. Im Gegenteil, wir machen uns gelegentlich darauf aufmerksam, dass ja auch noch wer anderer da ist, der etwas übernehmen kann.
Besonders an dieser kleinen Tour ist, neben der Tatsache, dass wir zum ersten Mal zusammen unterwegs sind:
Wir wollen das Leben in vollen Zügen genießen!
Wir wollen die Fülle wirklich wahrnehmen und Kraft gewinnen für unseren Alltag daheim. Jede von uns ist berufstätige Mama. Zwei von uns sind selbständig, eine andere alleinerziehend.
Heute ist Tag 3/5 zu Ende und es liegt ein besonderes Abenteuer hinter uns. Wir waren mit Kanus auf der Wiesent unterwegs. Am ersten Tag sind wir hier zunächst gelandet, haben aufgebaut und einen typisch fränkischen Biergarten getestet. Am zweiten Tag akklimatisierten wir im Freibad in Streitberg, ein Flusswasser-Freibad und beinah so kalt wie die Wiesent selbst, an der es gelegen ist. Außerdem gibt es hier einen offenen Zugang zum Fluss mit felsiger Stufe und kleinem Wasserfall, die man kletternd und spielend erforschen kann. Außerdem bietet es sich an, hier in der Wiesent zu schwimmen. Derzeit ist das eine absolute Erfrischung bei Außentemperaturen über 30 Grad C. 15 Grad Wassertemperatur konnten wir uns da richtig abkühlen. Jede wagte es, einige Meter in dem eiskalten Wasser zurückzulegen, was wir gegenseitig und von anderen „Zuschauern“ freudig bejubelt total lustig fanden. Ich persönlich empfand es schon nicht mehr gar so kalt, weil ich davor schon bestimmt 45 Minuten am Wasserfall herumkletterte.
Von tief drinnen kamen bei mir richtige Kindheitsgefühle auf. Leichtfüßig, als würde sich mein Körper an jede Kletteraktion der Kindheit erinnern, nutze ich die Steine und kleinen Felsen, um quer an der kleinen Flussstufe von einer Seite zur anderen zu klettern. Dabei waren Konzentration und Achtsamkeit gefragt, als auch Balance, um nicht abzustürzen und unsanft auf einem Felsen im Fluss zu landen. Tiefe Freude stieg auch in mir auf. Ich fühlte mich wie acht und dementsprechend untersuchte ich alles, was auf meinem Weg lag mit großer Neugier und so, als hätte ich noch keinen Bach mit Felsen und Steinen von „innen“ gesehen. Sogar die großen Bartsträhnen des Wassermanns musste ich näher unter die Lupe nehmen und mit dem Wassermann meine Scherze treiben. Immer fröhlicher wurde ich. Das empfand ich wie eine große Befreiung. Es war mir völlig egal, was die Leute um mich herum von mir dachten. Denn augenscheinlich bin ich eine Frau von 44, der man ansieht, dass sie (noch) nicht so ganz (wieder) in Form ist.
Die Leichtigkeit mag auch daran liegen, dass ich in den letzten vier Wochen drei Kilo verloren habe durch die Nahrungsumstellung und das Training. Meine Abenteuerlust wird größer, weil ich weniger passive Regenerationszeit brauche. Mir steht definitiv mehr Aktivitätsenergie zur Verfügung.
Heute ging es also dann von Muggendorf im Kanu auf der Wiesent hinunter nach Ebermannstadt. Eine Fahrt von ca 2,5 Stunden. Eine ganz besonders schöne Passage, weil der Fluss so vielseitig ist. Kleine Staustufen, weite freie Abschnitte, schmälere eingewachsene, gerade und gewundene… Manche Stücke davon mussten mit Geschick gemeistert werden und an anderen konnte man sich einfach treiben lassen. In unserem Zweierkanu sind wir auch ein immer harmonischeres Team geworden. Daher ist sowas sicher ein wirksames Teamevent, das noch dazu total Spaß macht.
Es war so schön, die Bäume in ihrer Vielfältigkeit langsam und dahinfließend zu beobachten. Natürlichkeit in Fluss und Tempo möchte ich es nennen. Für mich und auch die anderen Frauen war es genau die Langsamkeit, von der wir in unserem Alltag träumen. Heute ging es mal definitiv langsamer. Zeit, mal in Ruhe zu beobachten und Stilleben eingehend zu betrachten. Der verwinkelte Baum, das offene Wurzelwerk zum Wasser hin, die Entenfamilie mit Nachwuchs.. Denn das Alltagstempo ist vergleichsweise rasant und wirklich etwas, das auf die Dauer auslaugt. Ich denke, man kann getrost von Alltagswahnsinn sprechen. Denn ich bin überzeugt, dass dieser gewiss auf der emotionalen Ebene viel zu schnell und hektisch ist. Es ist ziemlich unnatürlich, wenn ich mal drüber nachdenke, wie kurz man sich in der Menschheitsgeschichte erst mit Auto und Flugzeug bewegt im Vergleich zum gesamten menschlichen Dasein.
Sicher müssen wir mit unserer Zeit auch zurechtkommen, uns anpassen und mit dem Tempo teilweise auch mithalten. Doch Auszeiten wie dieser halbe Tag am dahinfließenden Wasser bringen mich wieder in ein natürliches Fahrwasser. Ich habe mich bewusst in den Flow eingelassen und festgestellt, dass meine Sinne aufhorchen dabei und die Frequenz zu mir ganz schnell Synchronizität findet.
Wir sind heute auf jeden Fall gesund müde, hatten richtig guten Appetit und sind einfach glücklich. Kind, Erwachsener, inneres Kind.
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