Ich rette mich! Der Weg zurück zu mir! – Teil VIII
Die emotionale Seite der Selbstrettung!
Seit 8 Wochen läuft jetzt das Projekt „Selbstrettung“. Im Grunde wollte ich das Stoffwechsel-Programm in diesen 8 Wochen durchgezogen haben. Wie sich jedoch gerade herausstellt, will ich nicht nur 8 Wochen Programm abziehen, sondern grundsätzlich und für immer einen neuen Weg einschlagen.
Ergebnis:
Gewicht: – 3 kg
Liegestützen: 0,75
Genuss: lecker
Lebensfreude: steigend
Daher schließe ich sozusagen das Projekt„Stoffwechsel“ und gehe über in einen neuen Lifestyle. Dauerhaft darf es nun in meinem Leben, das Bewusstsein und die Bereitschaft etwas zu ändern, geben. Es sind Tatsachen, dass Alkohol und Kohlehydrate „schuld“ daran haben, einen Körper in eine Lage zu bringen, in der er das gelieferte Nahrungsangebot hauptsächlich speichert.
Neben dem Wissen und der Motivationsstrategie komme ich zunehmend der emotionalen Seite des Ganzen näher. Während es am Anfang noch spannend und abenteuerlich war, etwas Neues auszuprobieren, komme ich nun vermehrt mit den „guten, alten“ Gewohnheiten und seinen emotionalen Auswirkungen in Berührung.
Darüber habe ich gerade meditiert. Wir verbringen momentan mit der Familie und Großeltern das Wochenende in einem Wellnesshotel. Gestern habe ich bewusst zum Teil „mitgemacht“, was bei so einer Feierlichkeit üblich ist. Der gesellschaftliche Druck und auch das Angebot im Hotel sind allgegenwärtig. Zwar habe ich die Familie längst ausführlich informiert, doch habe ich mich trotzdem entschieden, „mitzumachen“.
Warum tue ich das?
Als Kind war ich überwiegend angepasst, selten revolutionär. Meine Wahl war mehr die Anpassung. Es war einfacher und sicherer. Das hat auch was mit Bequemlichkeit zu tun. Erst im jungen Erwachsenenalter suchte ich nach Alternativen für mich.
Es wurde damals gegessen, was auf den Tisch kam. Auch die Generation convinience food nahm gerade ihren Anfang als ich etwa 12 Jahre alt war. Die 5-Minuten-Terrine beispielsweise. Das war cool. Es schmeckte eigentlich nicht und irgendwie doch. Mit Maggie verfeinert, war das rund gemacht.
Meine Freundinnen erzählten von Fertigpizzen und Miracoli. Ich wollte das auch ausprobieren… wollte dazugehören. Zutatenlisten waren auf den Verpackungen nicht zu finden. Geschmacksverstärker, Zucker, … im Grunde nicht nachzuvollziehen, aber auch (noch) kaum was darüber gehört.
Jetzt im Moment frage ich mich, was ich nicht alles getan habe, nur um mich auch darüber, über das Essen zugehörig zu fühlen, „in“ zu sein und mitreden zu können?
Was ist die positive Seite beim Thema „Essen und Gesellschaft“?
Essen bringt zusammen. Die Familie kommt zusammen. Das ist für mich ein heimeliches Gefühl. Besondere Anlässe werden mit einem besonderen Essen gefeiert. Es ist wie eine Anerkennung. Und damit es erfolgreich ist, passt der Koch das Menü der Allgemeinheit an. Unsere Kinder lieben selbstgemachte Pizza. Wir haben das ebenfalls emotional verknüpft. Das Wir-Gefühl ist hier groß. Die Freude etwas Schönes miteinander zu tun. Ein Genuss, die flügge werdende Truppe beisammen zu haben. Etwas Wesentliches wird damit bei uns allen gestillt. Wir fühlen tief in uns Geborgenheit. Das hat seine Berechtigung. Es gehört dazu. Wir ziehen emotional viel daraus.
Das Bedürfnis nach Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit, nach Sicherheit, nach Wohlgefühl und Zelebration.
Nun hat sich diese „Gewohnheit“ schon über so viele Jahre aufgebaut und eingebrannt. Sie ist tief verknüpft mit der Befriedigung dieser wesentlichen Bedürfnisse. Bedürfnisse, die gleich nach den Grundbedürfnissen, wie Nahrungsaufnahme und Schlafen kommen.
Nun ist die Frage: Wie kann ich mich ab jetzt gefühlsmäßig mit meinem neuen Ernährungskurs gut halten?
Bevor wir ins Wellnesswochenende gestartet sind, habe ich mir überlegt, welchen Rahmen ich vorfinden werde. Wir sind hier, weil es einen feierlichen Anlass gibt. Es war klar, dass wir anstoßen werden. Konsequent bleiben oder eine Ausnahme machen? Revolution oder Mitmachen? Vorbereitung ist das halbe Leben! Ich entschied mich dafür, beim Alkohol eine Ausnahme zu machen. Ein Glas Sekt zum Ankommen, ein Glas Wein zum Essen und ein Nightcäppchen. Essen weiter ohne Kohlehydrate! (Dass in den Saucen der Löffel vor Zucker steht, ist ein anderes Thema.) Am Buffet dennoch leicht(er) umzusetzen.
Entscheidend war auch, das Ganze zu kommunizieren. Jedoch so, dass keine Diskussion daraus entstehen konnte oder die Gastgeber verunsichert sind. „Ihr wisst ja, das ist mir sehr wichtig. Außerdem bin ich etwas empfindlich geworden.“ Das ist nicht gelogen. Es ist wirklich so.
Natürlich hätte ich auch verzichten können, doch stufte ich an diesem Wochenende meine Absicht, meinen Weg nicht zu rigide, sondern fröhlich locker zu gestalten, höher ein. Meiner Meinung nach ist alles was „zu“ … wird nicht im richtigen Maß.
Für den weiteren Weg heißt das, ich werde jetzt üben, zu integrieren, mich auch „anders“ zugehörig, geborgen und wertgeschätzt zu fühlen. Es ist jetzt bewusst und damit entlarvt. So kann ich neu gestalten.
Da drängt sich noch die Frage auf: Wie kommen Sie zu den wahren Bedürfnissen, die hinter Ihren „überfälligen“ Gewohnheiten stecken?
Vorangestellt möchte ich Ihnen auf jeden Fall die Idee mitgeben, dass es bei den menschlichen Bedürfnissen überwiegend und nahezu immer um das Gefühl geht, geliebt zu sein. Von anderen und natürlich auch von sich selbst!
10 Schritte, wie Sie Ihren wahren Bedürfnissen begegnen können:
Sorgen Sie zunächst für einen entspannten Moment.
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Kommen Sie zur Ruhe. Vielleicht durch Bewegung, durch Qigong, eine achtsam genossene Tasse Tee?
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Stellen Sie sich eine Situation vor, in dem aktuellen gewohnten Muster sind, das sie ergründen wollen.
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Fragen Sie sich, was steckt dahinter?
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Warten Sie ab und lassen Sie die Situation vor Ihrem inneren Auge nochmal ablaufen.
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Stellen Sie sich etwas vor, das Sie öffnen und spüren Sie das Öffnen in sich. Eine Schachtel, eine Tür…
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Schauen oder fühlen Sie hinein. Keine Angst, Sie können nur sich selbst begegnen.
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Bei allem, das Sie treffen, fragen Sie, warum ist es da, welchen Zweck erfüllt es?
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Erlauben Sie sich das Gefühl, das die Situation begleitet, achtsam wahrzunehmen. Wie einen Freund, der die „wahre“ Botschaft bringt. Warum ist es da?
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Gehen Sie bis zu dem Punkt, an dem Sie wissen, dass Sie angekommen sind. Füllen Sie dort Ihr Herz mit ganzer Selbstliebe und geben Sie sich das Versprechen, dass Sie ab jetzt Verantwortung dafür übernehmen, es in Ihrem Leben auch anderweitig zu manifestieren.
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Machen Sie Ihre ersten Schritte dazu fest! Planen Sie die ersten Tage! Was wollen Sie gleich in diesem Moment anderes dafür tun?
Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit mir!
Schreiben Sie mir gerne über das Kontaktformular, senden Sie mir eine E-Mail an info@qi-of-life.de oder nutzen Sie das Kommentarfeld.
Ich freue mich, wenn ich Ihnen einen Impuls geben kann!