Liebe ist meine Religion!
„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“
Lieben Sie sich schon so, wie Sie andere lieben?
Denn so verstehe ich den Satz – inzwischen. Katholisch erzogen hatte ich -wie die meisten, dieses Zitat von Jesus andersherum beigebracht bekommen. Ich müsste stets die anderen mehr lieben.
Seelisch in den Guss eines „Gut-Menschen“ geraten, musste es wohl so sein. Außerdem lernte ich mich darüber definieren, anderen zu helfen. Lange war es meine hauptsächliche Daseinsberechtigung. Denn ich gewann in der Kindheit die meiste Beachtung damit. Es kam einfach super gut an.
Ich half meinen Klassenkameraden bei den Hausaufgaben. Ich erledigte Einkäufe für eine ältere Dame. Unser Großvater lebte mit uns, der sich natürlich freute über Gesellschaft und Unterstützung. Wie er benötigte auch ein Großonkel Hilfe im Garten und später Pflege… Gefragt. Getan.
Bei „Freiwillige vor!“ war ich die Erste!
Zu helfen befriedigte mein großes Bedürfnis nach Anerkennung!
Da es zur Gewohnheit wurde, übersah ich irgendwann den Punkt, mich selbst mit in meine Fürsorge zu nehmen. Denn meine Wahl viel natürlich auf einen helfenden Beruf. Als Krankenschwester konnte ich den ganzen Tag helfen und Gutes tun. Und in der restlichen Zeit wurde ich zu einer gefragten Person. Es war aufreibend und gleichzeitig fand ich es wunderbar!
Zu geben gibt viel zurück!
Doch konnte ich so jung nicht das rechte Maß dafür finden. Und wie sollte ich auch anders mit meinem „Grund“-Bedürfnis umgehen. Wer wäre ich denn ohne? Das war eine existentielle Frage. Wer bin ich ohne das Helfersyndrom? Wollte ich es wirklich loslassen? Nein, ich wollte nicht! Aber, als die Kinder kamen und zwei Gehälter notwendig waren, wir das Haus renovierten und ich schon einen neuen beruflichen Weg mit Qigong eingeschlagen habe, katapultierte es mich dahin, loslassen zu müssen! Es ging nicht mehr. Ich wurde krank. Eine Borreliose schwersten Ausmaßes sorgte dafür, dass ich mein Leben und vor allem meine Herangehensweisen unter die Lupe nehmen musste. So schmerzhaft und unangenehm diese Zeit war, bin ich doch sehr dankbar, die Chance und Herausforderung genutzt zu haben.
Ich hatte wunderbare Unterstützung zu der Zeit durch meine Lehrer, meine Ärztin und die Familie. Das gesamte Umfeld hielt mir den Spiegel vor:
Liebe Dich selbst!
Dabei erkannte ich, wie „vermessen“ mein Grundmuster tatsächlich war. Genährt aus Kindertagen, in denen ich die Fantasie entwickelt hatte, ich könnte die ganze Welt retten. Seither rette ich mich zuerst selbst oder versuche es zumindest. Vielleicht hatte ich diese monatelange Krankheit wirklich nötig, wurde sie not-wendig, damit ich Gelegenheit erhielt, gründlich aufzuräumen.
Wie gesagt, ich hatte großartige Unterstützung, die ich mir zuliebe dann auch annahm. Das musste ich mir allerdings erst mal erlauben.
Hilfe annehmen zu können, ist genauso wertvoll wie zu helfen!
Auf diesem Lebensabschnitt begegnete mir dann der schamanische Weg. Ein traditioneller Weg, verbunden mit wissenschaftlicher Psychologie, auf dem ich viel über mich selbst erfahren habe und noch erfahre. Hierüber fand ich einen Pfad innerhalb von mir selbst, die versiegelten Anteile zu öffnen und mit ihnen neu zu gestalten. Dazu zählte vor allem auch, die Liebe zu mir selbst integrieren, sie auch leben zu können.
Self love than others!
Wider erwarten stellte ich mit zunehmender Übung fest, wie gut es mir ging. Kraft, Lebensfreude und Begeisterung kamen zurück und begannen zu wachsen. Die Resonanz war überraschend. Ein Nein von mir hatte erstaunlicherweise nichts mit meiner Illusion seiner Wirkung zu tun. An anderen konnte ich das natürlich schon länger sehen. Aber konnte das auch für mich gelten? Es sind charismatische Menschen, die sich selbst mögen. Nochmal anders als Narzissten, die nur noch sich selbst sehen. Charismatische Menschen nehme ich mir zum Vorbild, weil sie für sich selbst einstehen und gleichzeitig andere Menschen respektieren und achten. Für mich sind es Menschen, die Positives ausstrahlen. Man kann ihnen nur ein Lächeln schenken, weil sie die Königsdisziplin des mittleren Weges beherrschen! Kein Anbiedern, kein Überstülpen und Überverantworten! Maß halten, kommunizieren und sich selbst wertschätzen. Das geschieht aus dem natürlichen Flow der Liebe.
Das stellt nach wie vor eine Herausforderung dar, mit meiner sozialen Ader so umzugehen, dass sie mir und anderen gleichsam gut tut, aber…
Liebe ist meine Religion – schlicht und einfach ergreifend!
Welche Erfahrungen haben Sie damit?
Schreiben Sie mir gerne über das Kontaktformular, senden Sie mir eine E-Mail an info@qi-of-life.de oder nutzen Sie das Kommentarfeld.
Ich freue mich auf Ihre Erlebnisse!