Eine Sache des Bewusstseins
Der Jahreswechsel war für mich dieses Mal besonders… ich würde fast sagen, die Tage waren sowas wie eine Offenbarung. ja, offen… endlich mal wieder, habe ich mich offen gefühlt. Die Gewohnheit hatte mich in den letzten Wochen extrem im Griff. Vor lauter Funktionieren und Zeug erledigen bin ich selbst auf dem Weg irgendwie verloren gegangen. Im Rückblick hat mich genau das erschöpft, eben nicht mehr bewusst nach Verbindung zu suchen und sie als Selbstverständlichkeit anzunehmen, während das schon gar nicht mehr der Fall war. Das geht schleichend und beinahe unbemerkt.
Meinen Klienten würde ich in so einem Fall raten:
Das ist das Erste, woran Sie denken sollten:
- Machen Sie sich bewusst, wie es Ihnen geht, ob Sie auf dem rechten Kurs unterwegs sind,
- ob die Herangehensweise zu Ihnen passt
- und ob Sie das Gefühl haben, dass alles stimmt!
Um mich wieder zu erinnern, wenigstens einmal täglich bei mir zu sein, meine 20 Minuten zu meditieren und in Re-Verbindung mit mir zu treten, musste mir wohl mal kurz die Luft ausgehen. Dabei ist es wirklich wichtig für jeden von uns!
Indem ich das so wahrnehmen musste, kehrte ich bewusst den Spieß um. Einige Tage verweigerte ich mich konsequent den „ach so wichtigen Dingen“ und zog mich zurück zu einer Art Retreat. Ich habe gelesen, mich meiner Musik gewidmet, geschrieben… mich zu meiner „anderen“ Seite aufgemacht. Man muss sich auch mal küssen lassen von der Muse und das andere nicht so ernst nehmen, auch, wenn der kollektive Strom in eine andere Richtung zieht. Jetzt war mal genug.
Mir ist klar geworden, dass ich ohne meine musische Seite nicht leben kann und will. Schlicht und ergreifend.
Ich denke, ich bin eine ziemlich gute Managerin geworden in meinem Beruf und in der Selbständigkeit. Der Laden läuft, die Ergebnisse sind gut und ich habe wahrlich meine Freude daran. Aber etwas fehlt dabei. Ganzheitlich wird es, wenn der Weg breiter und vielfältiger wird. Ganzer.
Während ich so forschte, ist mir das Zitat von Tolstoi untergekommen:
„Die Vernunft drückt das Gesetz der Notwendigkeit aus,
das Bewusstsein das Wesen der Freiheit.“
Es hat mich sehr berührt. Denn ich glaube, das bringt es ziemlich auf den Punkt.
Als Menschen sind wir mit Vernunft und Verstand geschlagen. Es braucht einen Umgang damit, der nützlich ist. Er soll nicht herrschen, sondern dienen. Zu Tode geplant ist schnell, während der eigentliche Inhalt unterwegs verloren geht. Das wäre doch schade.
Darum braucht es das Bewusstsein: Innehalten, Durchatmen, Betrachten, Zeuge sein und Raum geben, damit man ggf. den Kurs ändern kann oder neue Ideen dazu gewinnt. Oder man nennt es in einem Wort: Freiheit.
Ob im Management, um z.B. ein Projekt zielgerichtet umsetzen zu können oder im Umgang mit sich und seinem Inneren.